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Ausstellung / Kunst
Mittwoch, 24.04.24, 10:00 Uhr

Im Rausch(en) der Dinge. Fetisch in der Kunst

Dinge erzählen oft Geschichten. Seit der Renaissance ist die Kunstgeschichte voll von ebenso offen zur Schau gestellten wie tiefverborgenen Passionen, welche uns an Objekte der Kunst oder an ihre UrheberInnen fesseln – auf durchaus erklärungsbedürftige Weise. Der Begriff Fetisch stammt ursprünglich aus dem kolonialen Kontext, wo er zur Beschreibung heterogener Gegenstände und Praktiken der sogenannten Anderen diente, die damals aus europäischer Perspektive fremd erschienen. Einerseits ein heiliger Gegenstand, dem magische Kräfte zugeschrieben werden, kommt er dem religiösen oder ethnographisch identifizierten Götzenbild nahe. Andererseits kann darunter auch ein Gegenstand oder Körperteil verstanden werden, der aus psychoanalytischer Sicht für die Sublimierung eines sexuell aufgeladenen Bedürfnisses steht, als Ersatz für ein begehrtes Sexualsubjekt. Und so wie die Kunst an sich von der rauschhaften Obsession von Gegenständen zeugt, lässt auch das darin oft dargestellte «gemachte Zauberding» (von lateinisch: facere – machen; portugiesisch: feitiço – Zauber) die rätselhafte Fetischisierung der die Menschen umgebenden Wirklichkeit zu Tage treten. Nicht jede Darstellung der ikonischen Szene von Adam und Eva ist «unschuldig», jede Judith triumphiert anders über Holofernes. Da gibt es einige «Femmes fatales» mit vielsagenden Attributen: nackte Frauen, die auf abgeschlagenen männlichen Köpfen hocken, Damen mit reizvollen Handschuhen und Diven mit Mercedes-Sternen statt Brustwarzen. In der geplanten Ausstellung soll es um auffällige Gesten und Körperhaltungen gehen, aber auch um grandiose wie skurrile Über-Inszenierungen von banalen Dingen. Vom Mittelalter über die Romantik bis in die Gegenwart sollen die Spielarten der fetischistischen Mechanismen in den Künsten erkundet werden: Blätter von Barthel Beham, Wenzel Hollar, Odilon Redon oder Max Klinger stehen neben den Werken von Urs Lüthi, Louise Bourgeois, Robert Gober und Sylvie Fleury – stets unter dem Aspekt der künstlerischen Suche nach unterschiedlichen Kodierungen von Geschlechtlichkeit und neuen Formen von Allegorien. Zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen sind wir durch die Bestände der Graphischen Sammlung gegangen. Dabei konnten über die Jahrhunderte thematische Konstanten und überraschende Parallelen ausgemacht werden, die im Stile der legendären ikonographischen Studien von Aby Warburg aufgezeigt werden sollen. Kuratorisches Team: Alexandra Barcal, Graphische Sammlung ETH Zürich, Prof. em. Elisabeth Bronfen (Kultur- und Literaturwissenschaftlerin und ehemalige Professorin für Anglistik an der Universität Zürich)

Weitere Veranstaltungsdaten

Samstag 04.05.24 10:00 Uhr Sonntag 05.05.24 10:00 Uhr Montag 06.05.24 10:00 Uhr Dienstag 07.05.24 10:00 Uhr Mittwoch 08.05.24 10:00 Uhr Freitag 10.05.24 10:00 Uhr Samstag 11.05.24 10:00 Uhr Sonntag 12.05.24 10:00 Uhr Montag 13.05.24 10:00 Uhr Dienstag 14.05.24 10:00 Uhr Mittwoch 15.05.24 10:00 Uhr Donnerstag 16.05.24 10:00 Uhr Freitag 17.05.24 10:00 Uhr Dienstag 21.05.24 10:00 Uhr Mittwoch 22.05.24 10:00 Uhr Donnerstag 23.05.24 10:00 Uhr Freitag 24.05.24 10:00 Uhr Samstag 25.05.24 10:00 Uhr Sonntag 26.05.24 10:00 Uhr Montag 27.05.24 10:00 Uhr Dienstag 28.05.24 10:00 Uhr Mittwoch 29.05.24 10:00 Uhr Donnerstag 30.05.24 10:00 Uhr Freitag 31.05.24 10:00 Uhr Samstag 01.06.24 10:00 Uhr Sonntag 02.06.24 10:00 Uhr Montag 03.06.24 10:00 Uhr Dienstag 04.06.24 10:00 Uhr Mittwoch 05.06.24 10:00 Uhr Donnerstag 06.06.24 10:00 Uhr Freitag 07.06.24 10:00 Uhr Samstag 08.06.24 10:00 Uhr Sonntag 09.06.24 10:00 Uhr Montag 10.06.24 10:00 Uhr Dienstag 11.06.24 10:00 Uhr Mittwoch 12.06.24 10:00 Uhr Donnerstag 13.06.24 10:00 Uhr Freitag 14.06.24 10:00 Uhr Samstag 15.06.24 10:00 Uhr Sonntag 16.06.24 10:00 Uhr Montag 17.06.24 10:00 Uhr Dienstag 18.06.24 10:00 Uhr Mittwoch 19.06.24 10:00 Uhr Donnerstag 20.06.24 10:00 Uhr Freitag 21.06.24 10:00 Uhr Samstag 22.06.24 10:00 Uhr Sonntag 23.06.24 10:00 Uhr Montag 24.06.24 10:00 Uhr Dienstag 25.06.24 10:00 Uhr Mittwoch 26.06.24 10:00 Uhr Donnerstag 27.06.24 10:00 Uhr Freitag 28.06.24 10:00 Uhr Samstag 29.06.24 10:00 Uhr Sonntag 30.06.24 10:00 Uhr Montag 01.07.24 10:00 Uhr Dienstag 02.07.24 10:00 Uhr Mittwoch 03.07.24 10:00 Uhr Donnerstag 04.07.24 10:00 Uhr Freitag 05.07.24 10:00 Uhr Samstag 06.07.24 10:00 Uhr Sonntag 07.07.24 10:00 Uhr + Weitere Daten anzeigen

Veranstaltungsort

Graphische Sammlung der ETH
Rämistrasse 101
8092 Zürich
044 632 40 46
info@gs.ethz.ch

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